Abschluss der Renovierung wurde gebührend gefeiert

 

Im Jahr 2005 wurde der Förderverein "Johanniter-Kirche Unter-Lais" aus der Taufe gehoben mit dem Ziel, die Kirchengemeinde bei der Renovierung der 1187 erstmals erwähnten Unter-Laiser Johanniterkirche zu unterstützen. Am 3. Juli 2015 konnte der Abschluss der Arbeiten und die festliche Einweihung gefeiert werden.

 

So war das kleine Kirchlein zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage bis auf den letzten Platz besetzt, denn kurz zuvor wurde am Johannistag unter Mitwirkung des Glashütter Landfrauenchores unter der Leitung von Christiane Rehahn der Gottesdienst gefeiert. Im Anschluss daran hatte die Ortsgruppe Hirzenhain/Düdelsheim der Johanniter Unfallhilfe mit einem kleinen Imbiss für das leibliche Wohl der rund 100 Gäste gesorgt.

Unter Mitwirkung von Pfarrerin Beate Henke, Pfarrer Peter Sievers, Christopher Zinn, dem Leiter der Subkommende Wetterau der Johanniter, und Dekan Wolfgang Keller fand dann am Sonntag der Einweihungsgottesdienst statt. Das kleine Kirchlein konnte jedoch die Besucherscharen nicht fassen und so wurde der Gottesdienst nach draußen übertragen.

"Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt!" Unter diesen Psalmvers hatte Dekan Keller seine Predigt gestellt: "Es muss diese besonderen Orte geben und wir Menschen brauchen diese Orte, an denen wir auf besondere Weise Gott besonders nah sind, wo wir merken, hier wohnt seine Ehre."

 

Professor Ottfried Dascher, der frühere Leiter des Hauptstaatsarchivs Düsseldorf, war vor 60 Jahren in Unter-Lais konfirmiert worden und ließ die Gäste teilhaben an einem kurzweiligen Streifzug durch die mehr als 800-jährige Geschichte, die diese Kirche schon gesehen hat. Nach dem Gottesdienst, bei dem Organist Herbert Vonhof die nun wieder in Unter-Lais beheimatete Orgel spielte, begaben sich die Gäste nach draußen, um bei Backhauskuchen und Kaffee das weitere Fest zu genießen.

Pfarrerin Henke und Christopher Zinn, auch Vorsitzender des Fördervereins, hießen die Gäste, darunter den Kommentator des Hessischen Johanniter-Ordens, Baron Riedesel zu Eisenbach, Bernd und Uta von Harnier vom Förderverein, Architekt Ulrich Schultheß, Joachim Sykala von der Landeskirche und die Vertreter der Handwerksbetriebe willkommen. "Sie können sich nicht vorstellen, wie froh wir sind, diese Aufgabe gestemmt zu haben", fasste Zinn die zehn Jahre Arbeit in einem Satz zusammen. "Und Sie Frau Henke, sind ein Glücksfall für unsere Dörfer, denn mit Ihrem Wissen und Beziehungen zur Landeskirche und mit Ihrem Durchhaltevermögen haben Sie so vieles überhaupt erst auf den Weg gebracht."

Pfarrerin Beate Henke wiederum dankte dem Förderverein und dessen Beirat, den Kirchenvorstehern und den vielen ehrenamtlichen Helfern, den ausführenden Firmen und letztlich dem Backhausteam, das die Gäste mit leckerem Kuchen versorgte. Weitere Grußworte sprachen Niddas Bürgermeister Hans-Peter Seum, Hirzenhains Bürgermeister Freddy Kammer, Ortsvorsteher Armin Auth von Ober-Lais, Ortsvorsteher Wolfgang Clotz von Wallernhausen und einige Vereinsvertreter.

 

Nachdem der Gesangverein Ober-Lais unter der Leitung von Rosi Döll-Schön die Gäste musikalisch unterhalten hatte, ließ Rudolf Nies, ehemals Vorsitzender des Fördervereins und engagierte Triebfeder für die Renovierung, die zehn Jahre Revue passieren. Bei allem Interesse an einer Instandsetzung schieden sich die Geister immer wieder an der Frage der Finanzierung. Erst die Gründung des Fördervereins und der Beauftragung eines kompetenten Beirats, das Verhandlungsgeschick von Pfarrerin Henke mit der Landeskirche und eine wahre Flut an Spendengeldern machte es möglich, dass die Kirchengemeinde Ober-Lais/Glashütten selbst nur geringe Mittel hatte aufbringen müssen.

Bei zahlreichen Veranstaltungen, durch die Spenden und aus Nachlässen konnte der Verein rund 100.000 Euro zusammentragen und somit neben den Mitteln der Landeskirche und der Kirchengemeinde entscheidend zu den Kosten in Höhe von rund 230.000 Euro beitragen. "Ich glaube, Gott hat seinen Segen zu unserem Werk gegeben, und dafür sind wir dankbar", bekräftigte Rudolf Nies am Ende seiner Ausführungen.

 

Denn schließlich habe die Gründung des Fördervereins unter dem Leitwort gestanden: "Wo der Herr nicht das Haus baut, bauen die Bauleute umsonst, die daran bauen."